Lebenslanges VPN-Abo: Keine gute Investition

Je länger ein VPN-Abo dauert, umso günstiger ist es. VPN-Anbieter tendieren gerne dazu, günstige Abos für 2 oder 3 Jahre anzubieten, um den Kunden möglichst lange an sich zu binden.

Im Gegensatz zu einem 2-Jahres-Abo ist allerdings ein lebenslanges Abo keine gute Investition, auch wenn es sich um einen ausgezeichneten VPN-Dienst handelt.

Grund dafür ist, dass sich einfach zu viele Faktoren im Laufe der Zeit verändern können, die nicht vorhersehbar sind.

1. Aktueller technischer Stand des VPN-Dienstes

Ein guter VPN-Dienst muss ständig gewartet und upgedatet werden. Das Servernetzwerk muss analysiert und die Technik permanent auf dem neuesten Stand gehalten werden um konkurrenzfähig zu bleiben.

Sollte dies nicht gewährleistet sei, wird der Dienst langsam aber sicher seine gute Leistung verlieren. Wenn Sie dann ein lebenslanges Abo gekauft haben, sitzen sie auf einem nutzlosen VPN, das Sie nicht mehr gebrauchen können.

Ein Beispiel wäre hierfür eine Firmenübernahme mit weniger qualifizierter Leitung.

2. Verbindungsgeschwindigkeiten könnten sich verschlechtern

Sich permanent verlangsamende Verbindungsgeschwindigkeiten sind ein Zeichen, dass die Wartung des Servernetzwerks und somit das VPN schlechter wird.

Viele VPN-Anbieter werden im Laufe der Zeit besser, manche aber auch schlechter.

Wenn Sie ein lebenslanges Abo gelöst haben, und der Anbieter Ihr Geld erhalten hat, verleitet dies den Anbieter nur dazu, seinen Dienst nicht mehr optimieren zu müssen um konkurrenzfähig zu bleiben. Diese Stagnation der Optimierung führt zu einer langsamen Verschlechterung des Dienstes, bis keinerlei Neukunden mehr dazugewonnen werden können.

Sie nutzen dann ein nutzloses VPN mit langsamen Geschwindigkeiten und ärgern sich darüber.

3. Verschlechterung des Kundenservice

Normalerweise verbessert sich der Kundendienst, je älter und besser etabliert ein VPN auf dem Markt ist. Die Erweiterung des Kundenservices über Email auf einen 24-h-Live-Chat gehört inzwischen schon fast zum Standard.

Manchmal startet ein neuer VPN-Dienst sehr verheißungsvoll, verschlechtert sich aber dann auf diesem Gebiet rapide.
Ein guter Kundenservice erfordert kompetente Angestellte, die permanent geschult werden müssen. Sollte dies nicht gegeben sein, stehen die Chancen für ein Überleben des VPN-Dienstes relativ schlecht.

Wenn niemand kontaktiert werden kann oder bei Komplikationen mit dem VPN behilflich ist, nützt der Dienst samt unlimitiertem Abo rein gar nichts.

4. Verlust von angebotenen Streaming-Diensten

Die meisten Personen möchten mittels eines VPN Zugriff auf verschiedene Dienste auf der ganzen Welt erhalten.
Manchmal können Dienste trotz VPN allerdings im Laufe der Zeit nicht mehr zugänglich sein. Man sehe sich nur das Beispiel Netflix in den USA an, das permanent sämtliche IP-Adressen von IP-Diensten blockiert oder es zumindest versucht.

Die meisten VPN-Anbieter verfügen nicht über das Know-How, den Zugang zu diesem Dienst aufrecht zu erhalten und gaben auf.
Da dies mit der Zeit immer schwieriger wird, werden sich langfristig nur die besten VPN-Dienste durchsetzen können. Dies sind Anbieter, die ihre Technik permanent weiterentwickeln und auf dem neuesten Stand halten, um Zugang zu diesen Diensten zu gewährleisten.

5. Veraltete Verschlüsselung

Lange Zeit galt PPTP als sehr sicher. Aber als die NSA den Code entschlüsselte, konnte den Nutzern keine Privatsphäre mehr garantiert werden. Derzeit gilt als sicherstes Protokoll OpenVPN.

Mit diesem Protokoll sind die Daten derzeit sehr sicher. Allerdings muss das nicht immer so bleiben. Im Laufe der Zeit werden immer mehr Schwächen ans Tageslicht kommen. Da sich die Technologie mit der Zeit ändert, muss sich auch die Sicherheit des VPN-Protokolls in Bezug auf die Daten anpassen.

Was bedeuted das? Es ist möglich, dass ein derzeit sicheres VPN in ein paar Jahren überhaupt nicht mehr sicher ist.

Wenn Sie sich nicht permanent über Änderungen auf dem Laufenden halten, sind Sie der Meinung, dass Sie mit ihrem VPN geschützt sind, obwohl das dann eventuell nicht mehr der Fall ist.

6. Datenschutz und Verkauf der Daten

Ein weiterer wichtiger Aspekt eines VPN-Dienstes ist die Möglichkeit einer geänderten Datenschutzerklärung. Nur weil der VPN-Anbieter zum Zeitpunkt des Kaufs keine Daten protokolliert, heißt das nicht, das das so bleiben muss.

VPN-Firmen erhalten oft Kaufangebote anderer Firmen. Schon allein im letzten Jahr haben Internet-Sicherheitsfirmen wie Norton und Avast VPN-Dienste herausgebracht. Meist versuchen diese Firmen, VPN-Dienste zu kaufen. 

Schon allein diese Tatsache zeigt, dass sich die VPN-Welt in den nächsten Jahren drastisch ändern kann.

Sobald eine Firma ein VPN kauft, können sich die Datenschutzrichtlinien ändern. Sie werden das VPN zwar weiterhin nutzen können, allerdings nur zu den geänderten Richtlinien. Dies könnte bedeuten, dass ab diesem Zeitpunkt Daten gespeichert werden, die sogar an Dritte weiterverkauft werden können.

Da Sie dem neuen Besitzer keine weiteren Einnahmen bringen, werden sie eher als „Last“ betrachtet. Die neue Firma könnte somit Einnahmen durch ihre Daten generieren wollen.

7. Der VPN-Anbieter könnte in Konkurs gehen

Dies wäre noch schlimmer als eine Zusammenlegung verschiedener Dienste. In so einem Fall ist ihr lebenslanges Abo beendet.
Eine VPN-Software am Laufen zu halten, ist ausgesprochen teuer. Mit einem einzigen Betrag den Dienst lebenslang nutzen zu können, ist für den Dienst meistens nicht realisierbar.

8. Es könnte sich um einen Betrugs-VPN-Dienst handeln

In der Vergangenheit kamen immer wieder VPNs auf den Markt mit einer lebenslangen Benutzerlizenz von nur € 11,–. Dieser Preis ist einfach viel zu niedrig. Es ist dann nicht verwunderlich, wenn der Dienst das Geld der Leute einsteckt und kurz danach von der Bildoberfläche verschwindet.
Wenn es zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es wahrscheinlich Betrug!

FAZIT: Abos für 1 oder 2 Jahre genügen

Wenn Sie ein tolles Schnäppchen mit einem lebenslangen Abo finden, und denken, dass dies für Sie genau richtig ist, dann nehmen Sie es. Wenn der Preis für ein lebenslanges Abo günstiger ist, als der Gesamtpreis für 4 Jahre (jährliche Abos), dann kann es  tatsächlich ein Schnäppchen sein.

Beachten Sie jedoch, dass der Unterhalt eines VPN nicht billig ist. Ein gutes VPN verursacht u.a. hohe Wartungskosten und Kosten, um das Sicherheitsprotokoll auf den neuesten Stand zu bringen  usw.

Deswegen raten wir zu einem 1- oder 2-Jahres-Abo. So können Sie sich nach einer gewissen Zeit nach anderen Möglichkeiten umsehen und VPNs vergleichen, damit sie immer das beste und sicherste VPN für sich nutzen können.

 

 

Bildnachweis: Pixabay, CCO-Lizenz, by kreatikar, jgryntysz, maialisa

 

 

 

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